
It would be great if you could support us with a small donation.
It might not be much for you, but it would help us providing more and better interviews in the future.
With a little bit of your support we might be able to realize even more!
Wir hatten das große Vergnügen die Band LIPHLICH zu interviewen.
Unsere ersten Gedanken: So ein außergewöhnlicher Stil! Wir mussten unbedingt mehr von dieser Band erfahren und sie haben nicht mit Details gespart! Erfahrt mehr über die Stimmung in der Band, ihrer Dynamik und vieles mehr!
Hat euer Bandname eine tiefere Bedeutung?
Kuga: Nicht wirklich. Ich mag den Charakter Riff Raff aus The Rocky Horror Picture Show und habe daher einen Namen gewählt, der einen ähnlichen Klang besitzt. Wenn man LIPHLICH Japanisch ausspricht, klingt er ein wenig wie Riff Raff.
Welche Lieder würdet ihr empfehlen, wenn man euch noch nicht kennt, um einen Eindruck von euch zu erhalten?
Kuga: Ich denke STAY STAR, Keren LOCOMOTIVE, MANIC PIXIE und HURRAH HURRAH wären gut für einen ersten Eindruck.
Arai: MAZUROU MANSION (マズロウマンション).
Takeda: Zum Beispiel Keren LOCOMOTIVE, STAY STAR und YOROZU NO YORU (萬の夜). Aber ich könnte auch noch viel mehr aufzählen.
Kobayashi: MAZUROU MANSION (マズロウマンション) und FANTASISTA (ファンタジスタ).
Wie habt ihr euch kennengelernt?
Arai: Ich hatte die Gelegenheit LIPHLICH beizutreten, weil ein Freund von mir mich Kuga vorgestellt hat. Kobayan (Kobayashis Spitzname) ist mein Junior von dem Label, bei dem ich vorher war. Und Takepon (Takedas Spitzname) habe ich kennengelernt als er bei uns als Support Bassist eingesprungen ist.
Takeda: Seit März 2019. Nachdem ich Volljährig geworden bin.
Kobayashi: Kuga und Arai waren beim gleichen Label wie ich mit meiner vorigen Band. Zu dem Zeitpunkt war LIPHLICH unsere Seniorband. Als unser voriger Bassist die Band verlassen hat, haben wir nach einem neuen Bassisten gesucht und Takepon wurde uns vorgestellt. Wir sind früher oft auf Events mit unseren damaligen Bands gegeneinander angetreten!
Warum habt ihr euch dazu entschieden Musiker zu werden?
Kuga: Bis zur Grundschule war ich übergewichtig und konnte nicht einmal Michael Jacksons Moonwalk nachmachen, obwohl ich ihn sehr bewundert habe. In der Mittelschule bewunderte ich dann Kiyoharu und hide und hatte den starken Wunsch wie sie zu werden. Zuerst musste ich allerdings abnehmen und habe deswegen eine Diät gemacht und angefangen Gitarre zu spielen. Als ich anfing, wollte ich einfach cool sein und beliebt werden, denke ich (lacht). Ich fing mit solchen Beweggründen an, aber verfiel der Musik mit Haut und Haaren und begann ernsthaft zu singen. Ehe ich mich versah, wurde ich zu der Person, die ich heute bin.
Arai: Ich habe wegen Tak Matsumoto (B’z) mit Gitarre spielen angefangen und in der Oberschule habe ich mich dazu entschieden Musiker zu werden.
Takeda: Ein Freund von mir hat mir einen Bass gegeben, damit ich mit ihm in der Mittelschule in einer Band spiele. Sie haben mir dann X Japan empfohlen und dadurch habe ich Visual Kei für mich entdeckt.
Kobayashi: Mein Vater war Schlagzeuger, daher hatten wir bereits ein Schlagzeug zu Hause. Meine Mutter war Pianistin und die beiden spielten auch Konzerte zusammen, welche ich mir oft ansah. Überall in meiner Umgebung war Musik zu finden. In der Grundschule entdeckte ich dann L’Arc〜en〜Ciel und fing an Rockmusik zu hören. Das Schlagzeug ist am einfachsten zu hören und für mich war es das coolste Instrument. Deswegen hab ich angefangen dieses zu spielen. In der Grundschule hatten wir ein Fest, bei dem alle etwas vorführen sollten und dort gab es auch einen Platz für das Schlagzeug. Da es allerdings nur einen Platz gab, wurde ein Vorspiel veranstaltet. Ich gewann dieses und hatte zum ersten Mal die Gelegenheit vor mehreren Menschen zu spielen. Das hat sich klasse angefühlt und seitdem konnte ich keinen anderen Weg für mich in Erwägung ziehen, als Musiker zu werden.
Letztes Jahr hab ihr euer 10 jähriges Jubiläum gefeiert. Habt ihr in diesen 10 Jahren etwas erreicht auf das ihr wirklich stolz seid?
Kuga: 10 Jahre sind vergangen in denen wir immer unser Bestes gegeben haben und Dinge machen konnten, die wir mochten. Ich bin seit Anfang an bei LIPHLICH. Die anderen sind einer nach dem anderen dazu gekommen. Aber dass sich diese Mitglieder gefunden haben in den 10 Jahren, darauf bin ich stolz. Außerdem bin ich stolz darauf, dass wir immer noch weiter machen möchten. Dass wir aktiv handeln können, um weiter zu machen. Dass wir unsere Umgebung für diese Aktivitäten selbst bestimmen können und dass wir Bandmitglieder haben, denen diese einfallen. Dass wir Fans und Personen haben, die uns unterstützen. Ich bin stolz auf “Menschen” im Allgemeinen, denke ich. Aber es gibt noch viele Dinge, die ich erreichen möchte, daher bin ich noch lange nicht zufrieden.
Arai: Wir haben noch kein Erfolgserlebnis gehabt, mit dem wir komplett zufrieden waren. Allerdings bin ich stolz darauf, dass wir viele Musikstücke und DVDs veröffentlichen, oder dass wir Konzerte in vielen Gegenden halten konnten. Dies ist wie ein Beweis, dass ich und die Band in dieser Welt existieren.
Takeda: 10 Jahre in einer Band zu spielen ist wirklich beeindruckend. Ich bin erst seit 1 ½ Jahren ein Teil der Band, möchte aber lange in dieser verweilen.
Kobayashi: Ich kann nicht auf 10 Jahre zurückblicken.. aber ich bin immer stolz auf mich und auf unsere Band, wenn wir ein Werk veröffentlichen und wenn wir fertig mit einer Tour sind, oder besser gesagt nach jedem Konzert, dass wir beenden. Vor allem 2016/2017, als wir im Herbst ein Album herausgebracht haben und auf eine lange Tour gegangen sind. Ich erinnere mich daran wie hektisch es zuging. Wir hatten viele Probleme, mussten Konzerte spielen, bei dem Mitglieder fehlten, und hatten auch einen Wechsel an Bandmitgliedern in 2019. Aber wir haben alles überstanden. Deswegen sind diese 10 Jahre besonders.
Gibt es auf der anderen Seite auch etwas das ihr bereut?
Kuga: Vieles (lacht). Eine Reihe von Dingen.
Arai: Es gibt nichts das ich bereue, aber es ist sehr einsam, momentan, wo wir keine Konzerte geben können.
Takeda: Es gibt nichts das ich in den letzten 1 ½ Jahren bereue.
Kobayashi: Ich bin auch nur ein Mensch, also gibt es wahrscheinlich schon Kleinigkeiten, die ich bereue, aber sowas vergesse ich mit der Zeit.
Wie kreiert ihr normalerweise eure Lieder?
Kuga: Ich komme normalerweise nicht weit, wenn ich denke “Okay! Jetzt schreibe ich etwas!”. Mich inspirieren Filme oder interessante Personen auf YouTube. Ich nehme erst einmal eine Phrase auf und dann fange ich an mit dieser Phrase zu arbeiten. LIPHLICH hat schon über 100 Lieder, deswegen suche ich nach etwas Neuem. Wenn ich an Liedern arbeite, verfalle ich in einen Trott und setze mir daher selbst Regeln oder Standard Akkorde. Deswegen suche ich täglich nach neuen Ideen. Ich kreiere auch Lieder durch den Einfluss von Musik aus Spielen.
Arai: Während ich mich zu Hause entspanne, spiele ich Akustikgitarre und kreiere so Lieder.
Kobayashi: Ich nehme Ideen für Phrasen und Melodien auf und speichere sie, sobald sie mir einfallen. Zu einem späteren Zeitpunkt höre ich sie mir erneut an und wenn etwas Gutes dabei ist, dann füge ich Akkorde hinzu und kreiere den Refrain. Wenn es mir gefällt, dann denke ich über den Rest nach, aber wenn mir nichts einfällt, dann lege ich es für später zur Seite. Ich stehe dann von meinem Schreibtisch auf und mache etwas anderes, während ich weiter über das Lied nachdenke. Ich nehme beispielsweise ein Bad oder mache den Abwasch (lacht). Dabei bekomme ich unerwartete Ideen und versuche dann diese in Form zu bringen. Ein weiterer Ansatz ist, dass ich mir vorstelle wie wir ein neues Lied bei einem Konzert ankündigen. Ich schlage dann 4 Mal auf das Schlagzeug ein und versuche das neue Lied zu spielen. Aber diese Methode funktioniert nicht sonderlich gut (lacht).
Euer Stil hebt sich sehr ab. Wie bekommt ihr eure Ideen für eure Outfits und PVs?
Kuga: Bis vor einiger Zeit habe ich Zeichnungen gemacht und wir haben die Outfits dann in Auftrag gegeben. Neuerdings hat sich dies geändert und wenn ich zufällig ein Outfit finde, dann benutze ich das für das nächste PV. Ich möchte solche zufälligen Begegnungen wertschätzen. Im Falle von PVs übernehmen wir den kompletten Aufbau und bearbeiten diese auch selbst. Wenn es nichts besonderes ist, dann überlassen wir es unserem Kameramann. Es gibt so viele coole PVs und das ist sehr stimulierend. Aber um auf deine vorige Fragen zurück zu kommen. Es gibt viele PVs, bei denen ich mir wünschte, wir hätten einiges anders gemacht. Ich bereue es beispielsweise kein PV für HOUCHOU NO DELIKATESSEN (飽聴のデリカテッセン) gemacht zu haben (lacht).
Takeda: Ich denke jeder kann machen, was er will, bezüglich der Outfits. Aber wir achten darauf, dass die Balance stimmt.
Kobayashi: Wir besprechen lediglich die allgemeine Atmosphäre der Outfits und dann entscheidet jeder für sich selbst, damit der persönliche Stil von jedem in seinem Outfit wiederzufinden ist.
Ihr habt viele Lieder in 2020 veröffentlicht. Wurden diese durch Corona beeinflusst?
Kuga: Wir hatten von Anfang an geplant Lieder zu veröffentlichen und da wir momentan keine Konzerte geben können, haben wir diese, wie ursprünglich geplant, veröffentlicht. Die Frage ist, was werden wir in 2021 machen? Es wurde etwas später als geplant, aber wir haben auch SMELL STAR ~KEREN LOCOMOTIVE GAITEN~ (SMELL STAR 〜ケレン気関車 外伝〜) veröffentlicht. Bitte hört es euch an.
Arai: Die Veröffentlichungen wurden nicht wirklich von Corona beeinflusst.
Takeda: Weil wir viel Zeit hatten, haben wir auch viel Zeit gehabt während der Aufnahmen nachzudenken. Deswegen sind wir mit dem Ergebnis komplett zufrieden. Unsere eigenen Aufnahmen eingeschlossen. Ich denke in dieser Hinsicht hat Corona die Lieder beeinflusst.
Kobayashi: Ich glaube nicht, dass die Lieder, die wir letztes Jahr veröffentlicht haben von Corona beeinflusst wurden. Wir hatten schon viele Lieder fertig bevor Corona überhaupt ausgebrochen ist. Aber die ganze Welt ist in einer sehr schwierigen Situation derzeit und ich beobachte die Veränderungen genau. Deswegen könnten sich dies in unseren zukünftigen Werken widerspiegeln.
Gibt es Künstler oder Musiker, die ihr bewundert?
Kuga: Ich habe keine mehr. Stattdessen habe ich eher viele, die ich respektiere.
Arai: Tak Matsumoto (B’z) und hide (X JAPAN).
Takeda: Ich bewundere jeden coolen Künstler.
Kobayashi: Mich beeinflussen viele unterschiedliche Musikgenres, aber mir fällt keine konkrete Person ein.
Was macht ihr in eurer Freizeit?
Kuga: Ich trinke immer Alkohol.
Arai: Ich trinke Alkohol oder spiele Videospiele.
Takeda: Ich habe kürzlich mit dem Kochen angefangen und deswegen esse ich meist in meiner Freizeit.
Kobayashi: Ich habe ein Reptil (Leopardgecko) und beschäftige mich, indem ich mich um ihn kümmere oder gehe einkaufen. Ich bin derzeit auch ziemlich verrückt nach Super Sentai.
Auf welches Mitglied kann man sich am meisten verlassen?
Kuga: Alle. Um ehrlich zu sein, dieses Jahr habe ich mein eigenes Label gegründet und bin deswegen der Firmenchef. Aber in emotionaler Hinsicht ist es Takki (Arai’s Spitzname) und in Bezug auf klare Meinungen ist es Takepon (Takeda’s Spitzname). Und Kobayan (Kobayashi’s Spitzname) weist mich oft zurecht. Auf jeden einzelnen kann ich mich verlassen und das hilft mir sehr. Man kann sich in vielerlei Hinsicht auf sie verlassen.
Arai: Man kann sich auf jeden verlassen. Es ist schwer zu sagen auf wen am meisten.
Takeda: Kuga, Takki und Kobayan.
Kobayashi: Ich denke, dass der Sänger die Musik der Band bestimmt, deswegen würde ich Kuga sagen.
Welches Mitglied ist am ungewöhnlichsten?
Kuga: Es gibt keine merkwürdigen Mitglieder in unserer Band. Denke ich.
Arai: Kobayan. Wenn er Auto fährt, dann fängt er von jetzt auf gleich an sehr laut in einer hohen Stimme zu singen.
Takeda: Das ist ein Geheimnis (lacht).
Gibt es ein Genre das ihr eines Tages ausprobieren möchtet?
Arai: Für mich ist es R&B.
Takeda: Was meinen Bass betrifft, so möchte ich in der Lage sein, Phrasen aus vielen unterschiedlichen Genres zu spielen. Und innerhalb dieser möchte ich meine eigenen Originalität finden.
Was sind die Charakteristika eurer Konzerte?
Kuga: Während ich performe herrscht in meinem Kopf nur Chaos, deswegen habe ich keine Ahnung (lacht). Ich kann nicht wirklich etwas aufzählen, obwohl ich das jetzt schon seit 10 Jahren mache (lacht). Wenn mich jemand nach dem Konzept fragt, dann kann ich auch nur mit “ich selbst” antworten. Aber ich glaube, dass es gut so ist.
Arai: Als Gitarrist drücke ich mich mit meinem ganzen Körper aus. Die Gitarre wird zu einem Teil meiner selbst. Einfach gesagt, wir nutzen unsere ganze Kraft bei Konzerten.
Takeda: “Ruhig”. Aber wir schreien auch intensiv (lacht).
Kobayashi: Wir lassen oft unsere Fans singen.
Welches Lied macht am meisten Spaß zu performen?
Kuga: Ein Lied, das Spaß macht, weil man sich viel bewegt ist MANIC PIXIE. Eins bei dem es einfach ist mitzumachen, ist zum Beispiel NOURI NO DORO (脳裏のドロ) oder DAIKEIKAKU (大計画). Lieder, die dich emotional berühren, sind YAKAN HIKOU (夜間避行) und FLEURET.
Arai: SEX PUPPET ROCK’N DOLL.
Takeda: Alle Lieder bei dem man den Eindruck hat “eins” mit den Fans zu werden, machen am meisten Spaß. Weil es so viele sind, kann ich kein spezifisches Lied auswählen.
Kobayashi: KEREN LOCOMOTIVE.
Und zum Abschluss würden wir euch bitten eine kurze Nachricht an eure Fans im Ausland zu richten.
Kuga: Hallo! Es gibt viele Orte wo ich Konzerte geben möchte. Wir werden von Musik weltweit beeinflusst und ich hoffe wir können euch eines Tages besuchen. Ich bekomme schnell Heimweh, deswegen mache ich mir etwas Sorgen. Wenn wir euch besuchen kommen, dann werde ich mein Bestes geben, kein Heimweh zu bekommen. Ich möchte außerdem leckeres Essen auf der ganzen Welt probieren.
Arai: Hey guys! Ich bin Takayuki Arai. Danke, dass ihr euch unsere Musik anhört, obwohl wir in Japan sind. Wir werden weiterhin coole Musik machen. Bitte freut euch darauf. Ich möchte auch alle Orte besuchen, wo Fans von uns sind. Wenn es soweit ist, bitte ruft laut unsere Namen. Bis dann!
Takeda: Hallo! Freut mich euch kennen zu lernen. Ich bin Kazuhiko Takeda. Eines meiner Ziele ist es Konzerte im Ausland zu geben. Deswegen werde ich mein bestes geben um diesen Traum zu erfüllen und euch bald zu treffen. Danke, dass ihr euch dieses Interview durchgelesen habt.
Kobayashi: Wir hatten noch keine Chance Konzerte im Ausland zu geben, deswegen möchte ich das wirklich gerne machen. Ich komme gerne in Kontakt mit anderen Kulturen und deswegen macht es mich wirklich glücklich, dass es Fans im Ausland gibt, die unsere Musik hören. Vielen Dank für eure Unterstützung.
It would be great if you could support us with a small donation.
It might not be much for you, but it would help us providing more and better interviews in the future.
With a little bit of your support we might be able to realize even more!