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A performance that showed that you can’t evaluate the artist by the size of the venue. We experienced an amazing and perfectly thought-through show in a venue with roughly 100 people. But see for yourself, why this one was so special!



“Pandämonium der Teufel” (百鬼夜行). MEMEs Ein-Mann-Show im Aoyama RIZM am 21. September 2022 hatte einen geheimnisvollen Titel, mit einem zusätzlichen englischen Untertitel: “Humanity down the drain” (Menschlichkeit den Bach runter). Bei dem Konzept des ganzen Abends schien es darum zu gehen, dass man seine Menschlichkeit verliert und sich der dunklen Seite hingibt. Schon seit wir diese Seite ins Leben gerufen haben, arbeiten wir mit MEME zusammen, hatten jedoch noch keine Gelegenheit ihn live zu sehen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit dieser Ein-Mann-Show die perfekte Gelegenheit hatten, dies zu ändern! 

MEME besteht aus Frontmann L und seinen Begleitmusikern. Die Lieder und das Styling von MEME erinnern auf eine sehr erfrischende und einzigartige Weise an überarbeitete Versionen der Visual-Kei-Szene aus den frühen 2000er Jahren. Obwohl es sich um eine Band aus Nagoya handelt, veranstalten MEME dennoch regelmäßig Events und Ein-Mann-Konzerte in der Hauptstadt. Wir hatten das Vergnügen, eins dieser Konzerte zu besuchen und wollten unsere Erfahrungen mit euch teilen!

Als sich der Vorhang hob, erschien L, in der Hand eine Taschenlampe drehend, auf der Bühne, und stellte das erste Lied des Abends vor: UNKNOWN. Ein ziemlich dramatischer Start, der schnell aggressiv wurde, als die Fans begannen, zu dem steigenden Tempo des Liedes zu headbangen. Kraftvoll ging es weiter mit PURGATORIO (プルガトリオ), bei dem Support-Bassist Taishi und Gitarrist ZERO zusammen mit den Fans durchdrehten. Sänger L beobachtete seine Fans aufmerksam während einer beeindruckenden Schlagzeug-Einlage. Der Übergang zum nächsten Lied war ähnlich beeindruckend. Er war so fließend, dass man gar nicht merkte, wo ein Lied endete und das nächste begann! L begeisterte das Publikum mit dem Wechsel zwischen melodiösem Rap, hysterischem Lachen und tiefem Growling in VIOLA (ヴィオラ). Als nächstes war LOVE SONG an der Reihe. Nach der Einleitung des Liedes mit den Worten: “This is a…! this is a love song!”, zündeten alle Fans ihre Leuchtstäbe an und L öffnete seinen Geisha-Schirm. Seine anmutigen Bewegungen mit dem Schirm, die die sanfte Melodie begleiteten, bildeten einen solchen Kontrast zu seiner tiefen Stimme, dass es uns komplett umgehauen hat! Als nächstes begann FRIDAY THE 13TH mit einem a cappella Intro, bei dem L zeigte, dass er auch in der Lage ist, seine Stimme durch den ganzen Saal schallen zu lassen. 

Eines der Merkmale von MEMEs Liveshows ist definitiv der nahtlose Übergang von einem Lied zum nächsten, ohne jedoch alle zu einem langen Lied zu verschmelzen! Bevor er mit ONANIE (オナニー) begann, forderte er das Publikum auf, ihre “Menschlichkeit” loszuwerden. Ein Satz, den er an diesem Abend noch einige Male wiederholen sollte; eine direkte Verbindung zum Untertitel der heutigen Show. Das darauffolgende Lied gönnte den Fans eine kleine Pause, denn es war ein ruhigerer Song, bei dem L seine emotionale Gesangsstimme unter Beweis stellte. Das Licht, das von hinten auf die Bühne fiel, betonte die dramatischen Gesten von L‘s Performance noch mehr! 

Wie zu erwarten, durfte bei einer Show, die nach einem Lied benannt ist, dieses Lied natürlich nicht fehlen! Mit den ersten Klängen von HYAKKI YAKOU (百鬼夜行), die durch die Halle hallten, nahm L seinen Regenschirm wieder in die Hand und die Fans sprangen vor Aufregung auf! Während er von rechts nach links ging und den Schirm hinter sich drehte, beobachtete L seine Fans vor ihm intensiv – bis zu einem besonders dramatischen Moment des Liedes, in dem er seinen Schirm fallen ließ und sich allein auf seine Gesangsstimme konzentrierte. Bei NIGHT CRAWLER hob L die Arme, als wolle er seine Fans grüßen, die sofort zu headbangen begannen. Der Sänger motivierte sie, noch mehr zu geben, während er zwischendurch rief: “Kommt schon, gebt mir mehr!”. Bevor das Lied endete, machte L eine Geste mit der Hand, als wollte er prüfen, ob die Aussicht für ein Foto geeignet sei, und dann ertönten während des Liedes ununterbrochen Auslösegeräusche. Weiter ging es mit DIABOLIC, einem Lied, das man einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt, wenn man es einmal gehört hat! 

Der ganze Saal machte prompt die passenden Furis, während L anmutig zu ZERO ging und dann zu den Fans an seiner Seite weiterzog. Gegen Ende des Liedes hüpfte die ganze Halle im Takt mit der Band! Ehe wir uns versahen, war es schon Zeit für das letzte Lied. L erkundigte sich, ob die Fans noch Energie hätten, aber da es immer noch nicht erlaubt ist, bei Live-Shows zu rufen, gaben sie ihre Antwort während des nächsten Songs: MANTORA. Die Fans tanzten, sprangen, klatschten, was das Zeug hielt! Doch das war L nicht genug! Er verlangte seinen Fans alles ab und zeigte auf sie, um sie noch weiter zu motivieren. Ohne das Ende des Liedes abzuwarten, verschwand L von der Bühne und die Support-Mitglieder zeigten mit einem beeindruckenden Outro, was sie drauf haben!

Beim Hauptact gab es nicht wirklich längere MCs, eher kürzere Intervalle, in denen L die Fans zu mehr Einsatz motivierte, aber nachdem die Band für die Zugabe zurückkehrte, nahm er sich wirklich Zeit, um mit dem Publikum zu sprechen. Während des MCs hielt öfters L einige Moment inne, um seine nächsten Worte sorgfältig auszuwählen. Er teilte seine aufrichtigen Gefühle über sein Projekt mit und erwähnte auch, dass er sich manchmal Sorgen darüber macht, was er tun sollte, damit alles gut läuft. “Ich bin nicht sehr schlau, aber ich möchte so lange singen, bis es keinen mehr gibt, der zuhört. Aber ihr seid ja noch da, also danke ich euch für diese Zugabe.” Um weiter singen zu können, müsse er seine Menschlichkeit ablegen: kein Denken – nur Singen! Und deshalb habe er sich für den englischen Untertitel “Humanity down the drain” entschieden. Nach diesem emotionalen Teil des MCs erwähnte er, dass es immer noch nicht erlaubt ist, bei Konzerten zu rufen oder zu schreien, “aber ihr könnt euren Körper benutzen, also folgt mir!”. MEME begannen dann mit dem ersten Lied der Zugabe: KOJIIN R&B (孤児院R&B). Die Stimmung im Saal änderte sich mit diesem Lied völlig: L und die Fans klatschten unisono in die Hände und die Beleuchtung war deutlich heller als zuvor. Das letzte Lied für diese Show war IN MY BLOOD, den er mit den Worten einleitete: “Gebt mir all eure Liebe und werdet eure menschliche Seite los!” Für dieses Lied wurde die Beleuchtung wieder dunkler. Es ist diese Art von Lied, der so lange weitergehen kann, wie die Band will, ohne jemals langweilig zu werden! Die Fans klatschten in die Hände und schüttelten abwechselnd ihre Köpfe. Die Band erhöhte und verlangsamte spielerisch die Geschwindigkeit des Liedes und es war einfach offensichtlich, wie viel Spaß alle hatten! Das perfekte Lied zum Abschluss des Abends!

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich von der gesamten Aufführung fasziniert war. Die Überleitung von einem Lied zum nächsten war perfekt arrangiert. Dies ist etwas, womit selbst erfahrene Bands manchmal Probleme haben, aber bei MEME wirkt es mühelos und natürlich. Auch die Bühnenperformance passte zu 100% zu jedem Lied. Die traditionellen japanischen Elemente, wie zum Beispiel der Geisha-Schirm, bildeten einen tollen Kontrast zu den harten Beats und den Horror-inspirierten Lyrics. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir eine der ersten Seiten sein durften, die MEME interviewt haben. Wenn ihr euch für die Interviews interessiert, schaut gerne auch da vorbei! (Ihr findet sie hier)

Report: Jenny
Translation: Olga

MEME MARKETMEME OFFICIAL TWITTER

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